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Vorbereitung zum Prüfungstörn FB 2 (Christoph)

Im Jahr zuvor waren Anna und ich 3 Wochen lang auf einem kombinierten Tauch-/Segeltörn im südchinesischen Meer, der uns ausgesprochen gut gefallen hatte und wohl die Ausgangsbasis für die weiteren seglerischen Aktivitäten legte. Für mich war danach klar, dass ich die theoretischen als auch praktischen Voraussetzungen für sicheres Segeln schaffen wollte. Auch Anna wollte nicht hinten anstehen; wir meldeten uns also beim Yacht Club Austria an, um dort im Winterhalbjahr 2004/5 die Theorieausbildung und dann im folgenden Sommer die praktischen Prüfungsteile zu absolvieren. Zuvor noch hatten wir gemeinsam am Tiroler Achensee bei der Segelschule Tirol die Ausbildung und Prüfung zum Binnensegelschein "A" abgelegt - eine gute seglerische Grundausbildung, wie sich herausstellen sollte.

Nach bestandener Theorieprüfung zum Fahrtenbereich 2 (FB2, bis 20 Seemeilen vor der Küste) treffen sich also Ende Mai Gerhard, Stefan und ich auf einem Parkplatz in Innsbruck um mit dem Auto nachGerhard, Stefan Kroatien, genauer Split zu reisen. Wir wollen uns dort mit Maria und Günter treffen, um uns eine Woche lang auf den Prüfungstörn vorzubereiten, der in der Woche danach stattfinden sollte. Anna kann leider nicht mitkommen, weil zu dem Zeitpunkt unsere Tochter Leoni bereits seit 8 Wochen auf der Welt ist und wir sie in dem Alter noch nicht für längere Zeit abgeben wollen. Wir reisen spätabends los um am nächsten Tag um 10h in der ACI Marina Split von Maria in Empfang genommen zu werden. Wir kriegen unser bei Trend-Travel gechartertes Schiff erst um 17:00, können uns also noch auf dem Privatboot von Günter und Maria ausruhen.

Die Übernahme der Gibsea 43 in der Marina Kastela ist problemlos bis auf eine wichtige Ausnahme – der Kühlschrank funktioniert nicht.Christoph Unser Ansprechpartner bringt uns aber große Mengen an Trockeneis, und somit ist auch dieses Problem gelöst. Wir entscheiden uns, den Abend noch in der Marina zu verbringen und laufen erst am nächsten Tag aus. Die Reise geht Richtung Drvenik, wo wir in einer wunderschönen Bucht auf der Ostseite anlegen. Der ganze Törn steht ja im Zeichen von Training und Ausbildung, und so nerven wir die Nachbarlieger mit unzähligen Ankermanövern, die allesamt gut gelingen. Irgendwann reicht es uns, und wir springen ins Meer, das der Jahreszeit entsprechend kühl ist. Der Rest des Tages ist auch schon vorgegeben, weil Maria und Günter am nächsten Morgen nochmals auf ihr Schiff müssen, dessen Maschine zu einer Reparatur muß, wir kehren also wieder nach Split zurück. Die Nacht verbringen wir vor Anker im Hafen von Split im Bereich zwischen der Tankstelle und dem Stadthafen. Dies ist insofern interessant, als man den Fähren beim Ein- und Auslaufen zusehen kann und die Strandpromenade mit all ihren Verlockungen auch nicht weit ist.

So lassen Stefan und ich es uns nicht nehmen, mit dem Schlauchboot auf einen Abendausflug zu fahren und uns ein paar Bierchen zu genehmigen. Am nächsten Morgen sind wieder wir beide es, die zum Markt fahren, um noch ein paar Einkäufe zu erledigen. RudernWährend Günter und Maria ihrer Reparaturaufgabe nachgehen, haben wir drei Novizen die Möglichkeit, ausgiebig Runden im Hafen zu drehen. Mit ungezählten Anlegemanövern vergeht der Vormittag, und schließlich kommt der Anruf – die beiden "Mechaniker" wollen abgeholt werden. Wir sind also wieder komplett und nehmen gleich wieder Fahrt Richtung Drvenik auf. Im Stadthafen fahren wir ein Anlegemanöver nach dem anderen, diesmal allerdings hauptsächlich längsseits. Die Nacht wollen wir in einer Bucht auf der Westseite verbringen, was sich als goldene Idee herausstellt – der absolut windstille, ruhige Liegeplatz ist die Draufgabe auf einen wunderschönen Sonnenuntergang. SonnenuntergangAm nächsten Morgen nimmt der Grossteil der Crew Reißaus und geht auf der sonnenverbrannten Insel auf Landausflug. Der folgende Schlag nach Rogoznica macht richtig viel Spaß, weil ordentlich Wind weht und wird alle zu einem eingespielten Team werden – die Wenden werden im Rekordtempo abgewickelt. Die Einfahrt nach Rogoznica ist verschlungen, wunderschön und lässt das Seglerherz mit Aussicht auf Landgang höher hüpfen. Wir wollen am Stadthafen anlegen, unser Trockeneisvorrat geht nämlich zur Neige und wir müssen für Nachschub sorgen, was uns in Anbetracht der hier liegenden Fischerboote auch gelingen sollte. Wir fragen also ein bisschen herum und bekommen auch bald eine Kiste voll mit dem notwendigen Kühlmaterial. Damit sind wir wieder komplett ausgerüstet und fahren kurz um’s Eck in die Bucht westlich von Rt Gradina, wo schon ein paar Schiffe vor Anker liegen. Wir wollen es ihnen aber nicht gleichtun heute Abend sondern zu einer Nachtfahrt weit in den Südosten aufbrechen.

MariaUm uns für die lange und anstrengende Reise zu stärken, gibt es Spezialpalatschinken von Stefan. Locker, luftig und leicht flutschen sie nur so hinunter und wenn ich mich nicht verzählt hab’, dürfte ich mir schon an die 10 Stück zu Gemüte geführt haben …
Abends um 22:00 geht’s los. Alle Kurse sind vorbereitet und wir gleiten hinaus auf die dunkle See. Der Wind lässt zu wünschen übrig, also muss der Motor herhalten. Die erste Wache übernehmen Gerhard und Stefan, während Maria und ich uns auf’s Ohr hauen. Günter steht den beiden zur Seite, und wie wir später hören werden, ist dies auch notwendig – vom Fischer bis zum Bagger scheint alles unseren Weg kreuzen zu wollen. Als wir übernehmen, wird es deutlich ruhiger – ein paar Dickschiffe in größerer Entfernung, that’s it; im Morgengrauen des nächsten Tages runden wir das Kap hin zu den Triluke auf Korcula und geben uns erstmal ein Mütze Schlaf, nachdem der Anker ins Wasser gerattert ist. Der nächste Tag bringt wieder Sonne und glitzerndes Meer, es herrschen also ideale Bedingungen für unser nächstes Lernziel – Boje über Bord. Anfangs möchte ich nicht der arme Schlucker sein, der auf unsere Hilfe angewiesen ist, aber später klappt es vorzüglich und die Boje wird in immer kürzeren Abständen an Bord gehievt.

Wir wollen am selben Abend noch ein gutes Restaurant auf Scedro erreichen, das von einem alten Freund von Maria betrieben wird und nehmen deshalb Kurs nach Norden auf, vorbei an der westlichen Spitze von Korcula. Der Schlag strapaziert unsere Nerven – wir schleichen durch eine Flaute bei spiegelglattem Meer, bis wir endlich die tiefe Bucht an der Nordseite der zwischen Hvar und Korcula gelegenen Insel erreichen. Die Wiedersehensfreude der beiden Freunde ist groß, wenngleich man sich attestiert, doch ein paar Jahre älter geworden zu sein Das Kochen und Bewirten hat man hier zu einem vergleichsweise sehr guten Niveau entwickelt, und so fehlt es uns auch diesmal wieder nicht an lukullischen Genüssen. Maria und Stefan Lediglich die Anwesenheit einer Truppe von einigermaßen eigenartigen Landsleuten reitet einen Anschlag gegen unsere gute Stimmung, aber wir lassen uns davon nicht beeindrucken. Die Nacht über wird es dann noch unruhig – Bora lässt die Wanten und Stagen ein Konzert anstimmen. Am nächsten Morgen ist alles wieder vergessen, und wir treten schweren Herzens die Reise in Richtung Heimat an – Kurs West. Vorbei an den wunderschönen Buchten von Sveti Klement geht es weiter Richtung Solta. An der Westseite befinde sich eine wunderschöne Bucht, die Günter bereits kennt (wie die meisten anderen, die wir bisher angefahren hatten); leider ist sie kein Geheimtipp mehr und so müssen wir uns noch mit einem sehr kooperationsfreudigen Tschechen herumschlagen, der die Bucht mit seinen Landleinen mehr oder minder abgesperrt hat. GünterWir finden aber unser Platzerl, und wie jeden Abend in dieser Woche gibt’s wieder ausgezeichnet Speis und Trank! Am Nachmittag waren wir noch im Hafen von Maslinica gewesen um ein bisschen unsere Qualitäten der Schiffsbeschädigung an Hafenmauern zu verbessern, und so hält uns auch diesmal nichts von einer geruhsamen Nachtruhe ab.
Der letzte Tag auf See bringt außer den üblichen Vorbereitungen für die R ückgabe keine besonderen Vorkommnisse. Einerseits traurig über die viel zu schnell vergangene Zeit, andererseits aber auch bestens vorbereitet auf die kommende Prüfung und voller Vorfreude darauf wird der letzte Abend in der Marina äußerst kurzweilig. Günter, der die ganze Zeit über unser geduldiger Skipper war, wird noch weiter hier bleiben und so treten die 4 Prüflinge die Autofahrt zur Marina Veruda auf Istrien an, wo sie sich am Nachmittag mit den Prüfern und zwei weiteren Kandidaten treffen wollen.Karte

Prüfungstörn zum FB 2

Wir treffen nach komplikationsloser Reise über die neue, toll ausgebaute und wenig befahrene Autobahn in der Marina Veruda auf Istrien ein. Die Marina ist sicher eine der größten in Kroatien und liegt in einer lang gestreckten, gut geschützten Bucht zwischen Pula und dem Südkap der Halbinsel. Im Gegensatz zur Marina Kastela, in der wir unser Trainingsschiff liegen hatten ist sie allerdings nicht mehr die Jüngste.

HannesNicht allzu lange nach uns kommt auch das Auto mit dem Rest der Truppe angefahren – die beiden Prüflinge Reinhard und Charly, Skipper/Koprüfer Hannes vom YCA und Hauptprüfer Didi, den wir schon von der Theorieprüfung her kennen. Nach großem Hallo identifizieren und beziehen wir unser Schiff – wieder ein Gibsea 43. Die Übernahme geht rasch vonstatten und so sind wir bald bereit, im nahe gelegenen Restaurant unser Abendessen einzunehmen, ein paar Bier zu trinken und auch mal vom na ja, mit etwas eigenwilligem Geschmack versehenen Balinkovac (Schreibweise?) zu kosten.

Am nächsten Morgen: Schlechtwetter. Wie sich herausstellen sollte, würde dies auch im weiteren Verlauf der Woche meist so bleiben. Wir lassen uns aber vorerst nicht davon beeindrucken und laufen aus. Schon im Vorhafen sollen wir ein paar Mal im Stand drehen, was auch problemlos gelingt. Dann geht es raus vor die Küste Richtung Süden. Wir runden Rt. Kamenjak und stechen hinaus in die Kvarner Bucht. Noch in Landnähe passiert uns ein Missgeschick – die Abdeckung der Gangschaltung geht ein zu inniges Verhältnis mit der Genuaschot ein und wird bei einer Wende über Bord gerissen. Ich steh gerade am Ruder und fahre einen Aufschiesser, die Kollegen versuchen angestrengt, das Teil wieder aus dem Wasser zu fischen, was bei etwa 1.5m Welle gar nicht so leicht ist. Nachdem der erste Versuch misslingt, drehe ich noch einmal eine Runde – und weg ist das verfluchte Ding. Kann es sein, dass so viele Augen das Teil verloren haben? Wir vermuten, dass der Plastikdeckel Wasser geschluckt hat und schlicht und ergreifend gesunken ist.

DidiAlso gehen wir wieder auf Kurs – wir werden es auch ohne schaffen. Die Überfahrt nach Ilovik ist geprägt von Schauern von unten und oben, alle Mann sind angeleint und im Ölzeug. Uns macht es trotzdem Spaß, wir fahren diverse Manöver und genießen den herrlichen Segelwind zwischen 20 und 25 Knoten. In Ilovik gehen wir bei nach wie vor grauem Himmel an die Boje, leisten den obligatorischen Obolus und gehen zur Zubereitung des Abendessens über. Dies wird von der Küchencrew bewerkstelligt – wir segeln und arbeiten in Zweierteams. Ich bin die Woche mit Reinhard eingeteilt, was sowohl über als auch unter Deck gut klappt. Der erste Tag geht mit einem opulenten Mahl zu Ende; Maria steht den nicht so kundigen Küchenchefs sachkundig mit Rat und Tat zur Seite, auch wenn sie nicht Dienst hat. Sie ist ja eine begnadete Köchin, was sie bereits in mehr als 18.000 Seemeilen als Hostess auf diversen Schiffen unter Beweis gestellt hat. Auch wenn es einmal an irgendeiner Zutat fehlen sollte, hat sie immer im entscheidenden Augenblick eine Idee, die die ursprüngliche Lage sofort vergessen lässt – das Ergebnis schmeckt dann so, wie wenn von Anfang an nichts anderes geplant gewesen wäre. Beeindruckend.

CharlyAnderntags segeln wir weiter in Richtung SO. Wir passieren das Leuchtfeuer Grujica, lassen die kahlen aber wunderschönen Inseln Greben an Steuerbord liegen und biegen rechts zwischen Ist und Molat ein. Unser Tagesziel ist die Mole von Zapuntel, hier wollen wir Anlegemanöver fahren. Die gelingen uns allen recht gut, wir müssen immer wieder mal einer Fähre und anderen Seglern ausweichen, die nicht immer ganz schlüssig sind was wir eigentlich mit unserem Rumgekurve bezwecken. Am Pier kommt man mit anderen Crews ins Gespräch, und insofern ist der Tag recht kurzweilig. Die Sonne kommt als Plus auch noch ein bisschen raus und schnell wird es warm an Deck. AnkerplatzNachdem Didi und Hannes genug gesehen und Einsicht mit uns haben, motoren wir raus nach Süden um uns in der sehr gut geschützten Bucht von Brigulje an eine Boje zu hängen. Zwischen dem kleinen Ort und der vorgelagerten Insel sind schon einige wenige Segelboote vor Anker, an Bojen bzw. an der Pier und wir gesellen uns hinzu. Der Tag verabschiedet sich noch mit einem schönen Sonnenuntergang – wer hätte das gedacht.

 

ReinhardAm nächsten Morgen brechen wir wie üblich um etwa 09:00 auf und gehen wieder auf unseren Generalkurs, der uns durch den Tunski Kanal vorbei an den Inseln Sverin und Sestrun an die Südwestküste Ugljan’s bringen wird. Wie schon die ganze Woche segeln wir bei perfekten 20 Knoten die schöne Inselwelt entlang. Die Mittagspause wird in der Bucht 1 Meile östlich von Rt. Kobiljak eingenommen. Der Platz scheint ein begehrtes Ausflugsziel zu sein – es liegt auch ein großes Holzschiff aus Split vor Anker. Der Tag meint es bislang gut mit uns – dies ist die erste Gelegenheit, wo die meisten von uns angesichts der bratenden Sonne das Gefühl verspüren, ins Kühle Nass zu springen. Schnell mit ein paar Spritzern aus der Wasserflasche nachgeduscht und schon sind wir wieder unterwegs nach Nordwest – wir haben unseren Umkehrpunkt erreicht. Zwischen Rivanj und Sestrun geht es weiter, dann drehen wir nach Nord um die 3 Schwestern an Backbord liegen zu lassen. Der Wind hat inzwischen aufgefrischt und als wir wieder freie Sicht auf das Velebitgebirge am Festland haben, präsentiert sich eine lehrbuchmässige Borawalze. Allerdings segeln wir noch einige Zeit gegenan, bevor nördlich von uns das Wasser zu kochen beginnt. Wir waren gerade am diskutieren, ob wir das erste Reff im Groß wieder ausschütteln sollen, als uns die Bora mit voller Wucht erwischt.

Reinhard wird geprüft ...Von Ausschütteln ist also keine Rede mehr, ich klettere vor zum Mast um das Groß einzupacken. Ich bin eingehängt und das ist auch gut so – ich muss mir für mich selbst keine großen Sorgen machen als ich sehe wie am Heck der Rettungsring einfach weggeblasen wird. Das Groß ist nach kurzer Zeit versorgt, ich bin wieder im Cockpit beim Rest der Crew und wir segeln unter gereffter Genua weiter. Angesichts der 40-45 Knoten aus NO entscheiden sich das Prüferduo, einen Hafen anzulaufen. Der nächste ist die Bucht von Brgulje, wo wir schon zuvor gut aufgehoben waren. Dass die Bedingungen inzwischen durchaus anspruchsvoll geworden sind macht sich durch den vermehrten Funkverkehr bemerkbar. Wir hören einige Mayday-Rufe und können leider aufgrund der schlechten Verbindung, hauptsächlich aber wegen der Kommunikation in Kroatisch nichts unternehmen. Wir laufen mit Vollgas vor dem wütenden Wind ab und durch die Enge zwischen Tun Mali und Tun Veli hindurch. An unserem alten Liegeplatz stellt sich uns ein etwas komplizierteres Bild als beim letzten Besuch dar – wir sind beileibe nicht die einzigen, die hier Schutz suchen. Tatsächlich ist nur mehr eine Boje frei, und wir müssen dazu gefährlich nahe ans Ufer heran. Mit nur mehr 80cm Wasser unter dem Kiel schießen wir auf, bekommen den Bojenring zu fassen und hängen bald sicher fest. Dass es keine Fehlentscheidung war, den Winden nachzugeben und Schutz zu suchen zeigt uns das Dinghy des Boots vor uns, das an seiner Leine am Heck hängend immer wieder in die Luft aufsteigt und nach ein paar Sekunden Flug wieder zurück auf das Wasser kracht.

Male LosinjWeiter geht es nach Male Losinj. Das Städtchen ist definitiv einen Abstecher wert und wir sind froh, noch einen der wenigen Liegeplätze in der inneren Marina zu bekommen. Nach uns kommt noch ein 47 Fuß Schiff, dessen Skipper das Einparkmanöver so flott angeht, das die Marineros schon entsetzt aufschreien, als er mit hoher Geschwindigkeit rückwärts an die Pier heranschießt. Kurz bevor er Nachbarschiff und Steg in Grund und Boden versenkt, stoppt er seine Yacht auf und liegt da wie wenn er schon immer hiergewesen wäre. Seine Crew zuckt während des Manövers mit keiner Wimper und steigt lässig über Bord, um die Leinen in aller Ruhe festzumachen. Wir Junior-Skipper staunen; jeder denkt für sich wahrscheinlich das Gleiche – wann wird es bei mir soweit sein?
Gibsea 43Didi kennt ein nettes Lokal in der Nähe und wir genießen es, uns einmal wieder die Füße an Land vertreten zu können. Qualität, Menge und das Preis-Leistungsverhältnis des Dargebotenen passen ausgezeichnet, sodass wir alle rundum glücklich in unsere Kojen fallen. Der nächste Tag bringt Windstille auf der Fahrt zurück über den Kvarner. Hannes freut sich, dass er endlich einmal das Leuchtfeuer Galijola zu sehen bekommen, dessen Anblick ihm auf seinen Kvarner-Überquerungen bislang verwehrt geblieben ist. Maria hat zu Mittag die blendende Idee, einen Kvarner-(Apfel)strudel zu backen – sicher ein Premiere auf diesem sonst zum Teil missliebigen Seegebiet. Die Landschaft von Istrien taucht hinterm Horizont aus dem Meer auf, und wir wissen, dass unser Trip dem Ende zugeht. Davor haben Hannes und Didi allerdings noch eine Spezialprüfung für uns auf Lager – die Nachtfahrt steht noch an. Wir fahren in die Bucht von Pomer und genießen zur Stärkung vor der langen Nacht 3 Kilo Muscheln, die wir in der nahe gelegenen Muschelzucht kaufen und perfekt mit Knoblauchmarinade zubereiten.

FahneDer Schlag führt uns vorbei an LF Porer in den Westen von Istrien bis in den großen Hafen von Pula. Die Einfahrt ist aufgrund der vielen Leuchtfeuer spannend, letztlich aber problemlos zu bewältigen. Von Wind keine Spur, wir motoren also die ganze Strecke rauf und runter und kehren müde zurück an unsere Ausgangsbasis, die Bucht von Veruda. Unser Plan, an der Tankstelle festzumachen geht leider nicht auf, weil der Wächter sich nicht erweichen lässt, also müssen wir doch in der Dunkelheit an den Steg. Um 3h früh liegt die Gibsea dann fest und wir fallen ins Bett. Damit ist es auch schon geschafft – der morgige Tag bringt nur mehr die Schiffsrückgabe und Heimfahrt. Diese treten wir in dem Bewusstsein an, eine aufregende und lehrreiche Woche hinter uns zu haben. Wir sind froh und glücklich in der Gewissheit, das ersehnte Skipperpapier bald in Händen halten zu können.

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